1933–38
„Zeltlagerstadt“ für die Reichsparteitage
Beim letzten Reichsparteitag 1938 campieren mehr als 200.000 Teilnehmer in Zeltlagern auf dem Reichsparteitagsgelände. Sie beziehen ihr Quartier in den unterschiedlichen Lagern der nationalsozialistischen Verbände, die während der Massenveranstaltung aufmarschieren.
Dem gehen umfangreiche Rodungs- und Erschließungsarbeiten voraus: Hier im Süden des Parteitagsgeländes befindet sich Anfang der 1930er Jahre noch ein großes Waldgebiet. Straßen und Kanalisation müssen angelegt, Sanitäranlagen errichtet werden. Hinzu kommen einige Baracken für Versorgungszwecke. Das Lager für Sturmabteilung (SA) und Reichsarbeitsdienst (RAD) wird als einziges bis zum Reichsparteitag 1938 vollständig fertiggestellt.
Die Zeltlager sind wichtiger Bestandteil des seit 1933 jährlich stattfindenden Propagandaspektakels der Reichsparteitage: Hochrangige NS-Vertreter statten den aufwendig mit Flaggen, Gärten und Verzierungen geschmückten Lagern offiziell Besuch ab. Die Medien berichten ausführlich über das „Lagerleben“ und die gute „Kameradschaft“.