Gedenken
Die Opfer
Zwischen 1939 und 1945 starben in Nürnberg mehr als 5.000 ausländische Kriegsgefangene und zivile Zwangsarbeiter/innen. Viele kamen aufgrund schlechter Ernährung, mangelnder medizinischer Versorgung und harter Arbeitsbedingungen ums Leben. Einige wurden bei Bombenangriffen getötet, andere brutal ermordet. Mehrere Hundert wurden in das Konzentrationslager Dachau verschleppt und dort erschossen. Für die in Nürnberg Verstorbenen wurde auf einem noch nicht erschlossenen Areal des städtischen Südfriedhofs ein „Lagerfriedhof“ eingerichtet. Dort wurde ein kleiner Teil der Toten in namentlich gekennzeichneten Einzelgräbern bestattet, während die meisten ihre letzte Ruhestätte in Sammel- und Massengräbern fanden. Die größte Opfergruppe sind sowjetische Kriegsgefangene – mit mehr als 3.500 Toten –, aber auch aus Italien, Polen, Westeuropa, dem Baltikum und vom Balkan stammen die hier fernab ihrer Heimat Begrabenen.
Heute liegen nicht mehr alle der in Nürnberg verstorbenen Kriegsgefangenen und zivilen Zwangsarbeiter/innen auf dem Südfriedhof. Einige Hundert Opfer, insbesondere aus westeuropäischen Ländern und Italien, wurden in den ersten Nachkriegsjahren in ihre Heimat überführt.
Die Grabstätte
Nach dem Krieg wurden die Gräber der Kriegsgefangenen und zivilen Zwangsarbeiter/innen zu einer Kriegsgräberstätte erklärt, die seitdem von der Bundesrepublik Deutschland gepflegt wird. Die Grabanlage wurde im Lauf der Jahrzehnte mehrfach umgestaltet. Es entstanden verschiedene Gedenkzeichen: Baumpflanzungen, Gedenksteine, Namenstafeln und Kreuze. Vor den Massengräbern für jeweils 500 Soldaten aus der ehemaligen Sowjetunion wurden 1999 Tafeln mit den Namen und Lebensdaten der Toten errichtet.
Der ehemalige „Lagerfriedhof“ auf dem Nürnberger Südriedhof ist nach den Friedhöfen der Konzentrationslager Dachau und Flossenbürg die größte Kriegsgräberstätte für ausländische Kriegstote in Bayern. Mit mehr als 5.000 Toten Kriegsgefangenen und zivilen Zwangsarbeiter/innen zeugt sie noch heute von den Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes und dem tausendfachen Leid der hinterbliebenen Angehörigen.