1945
Kriegsende und Befreiung
Anfang 1945 wird das Kriegsgefangenenlager in Nürnberg-Langwasser zum Ziel vieler „Evakuierungsmärsche“. Um die Gefangenen nicht an die heranrückende Rote Armee zu verlieren, treibt die Wehrmacht Zehntausende aus den Kriegsgefangenenlagern in Schlesien und Böhmen ins Reichsinnere. Vielfach zu Fuß erreichen große Gruppen amerikanischer Luftwaffenoffiziere sowie sowjetischer Kriegsgefangener Nürnberg-Langwasser. Die völlig erschöpften und kranken Gefangenen treffen auf zunehmend chaotische Zustände im Lager.
Mitte April „evakuiert“ die Wehrmacht auch das Lager Langwasser und treibt die Kriegsgefangenen auf Fußmärschen Richtung Südbayern. Zurück bleiben Schwache und Kranke. Am 17. April 1945 befreien US-Truppen mehr als 14.000 Kriegsgefangene im Lager Langwasser – darunter viele an Typhus erkrankte sowjetische Soldaten. Die befreiten Gefangenen aus West-, Südeuropa und den USA kehren bereits nach kurzer Zeit in ihre Heimat zurück. Dagegen müssen zahlreiche sowjetische Kriegsgefangene medizinisch betreut werden. Hunderte sterben noch nach ihrer Befreiung.