1940
Neue Gefangene aus Frankreich und Belgien
Im Frühsommer 1940 nimmt das Stalag XIII A in Nürnberg-Langwasser neue Gefangene aus dem Westen auf. Mit dem Vorrücken der Wehrmacht geraten in Belgien und Frankreich über eine Million Soldaten in deutsche Gefangenschaft. Mehrere zehntausend kommen in rascher Abfolge auf das Reichsparteitagsgelände. Trotz der Größe des Lagers reichen die vorhandenen Baracken für die vielen Neuankömmlinge nicht aus. Sie müssen in Zelten leben.
Bei ihrer Ankunft durchlaufen die Kriegsgefangenen einen mehrstufigen Aufnahmeprozess: Sie werden in der Desinfektionsanstalt „entlaust“ und medizinisch untersucht. Zur Registrierung nimmt die Lagerverwaltung ihre Personalien auf, fertigt Fotos an und teilt jedem Kriegsgefangenen eine Erkennungsmarke mit einer individuellen Nummer zu.
Die meisten Kriegsgefangenen verlassen nach einigen Tagen oder Wochen das Lager und werden in den „Arbeitseinsatz“ geschickt. Binnen kurzer Zeit richtet die Lagerverwaltung Langwasser in ganz Nordbayern hunderte Arbeitskommandos ein – vor allem in der Landwirtschaft.