1941-42
Massensterben der sowjetischen Kriegsgefangenen
Im August 1941 erreichen erste Transporte mit sowjetischen Soldaten Nürnberg-Langwasser. Sie sind Opfer eines brutalen Vernichtungskrieges, den die Wehrmacht seit Juni 1941 gegen die Sowjetunion führt. Den massenhaften Tod von Zivilisten und Kriegsgefangenen plant sie dabei von Beginn an ein. Die Neuankömmlinge werden nicht im vorhandenen Barackenlager untergebracht, in dem zu dieser Zeit tausende Offiziere leben. Nahe der Kommandantur wird ein neuer, umzäunter Bereich geschaffen, in dem katastrophale Bedingungen herrschen.
Die Zustände sind vor allem im Herbst und Winter 1941/42 lebensbedrohlich: Zahlreiche sowjetische Kriegsgefangene sterben an Entkräftung, Hunger, Kälte und der mangelnden medizinischen Versorgung. Etliche werden auch Opfer gezielter Morde von Wehrmacht, Gestapo und SS. Hierfür finden im „Russenlager Nürnberg-Langwasser“ mehrfach Kontrollen statt, bei denen meist mehrere Dutzend Kriegsgefangene nach vagen Kriterien „ausgesondert“, in das Konzentrationslager Dachau überstellt und dort erschossen werden.